Adolph Kolping sagt in einem Zitat:

„Der alltägliche Mensch muss bisweilen dem Alltäglichen aus dem Wege gehen, damit er für das Alltägliche endlich wieder offenen Sinn und Verstand empfängt."

In diesem Sinne wurde bei der Mitgliederversammlung unserer Kolpingsfamilie am 25.1.1997 angeregt, zu Pfingsten eine Informationsreise nach Thüringen zu unternehmen. Hans Lichtblau erklärte sich bereit, die Organisation in Abstimmung mit dem Vorstand zu übernehmen. Was damals nicht absehbar war: aus dieser Reise entwickelte sich eine ganze Serie schöner Touren durch fast ganz Deutschland. Dabei wurden prachtvolle Denkmäler, herrliche Städte und wunderschöne Anlagen besichtigt. Am Pfingstsonntag war stets eine Heilige Messe vorgesehen, an der alle teilnahmen, und die immer ein besonderes Erlebnis war. Die Reisen dauerten vier Tage und wurden zunächst mit Pkw durchgeführt.

Die erste Reise fand bereits zu Pfingsten 1997 statt und ging wie geplant nach Thüringen. Schon die Hinfahrt führte zu Erlebnissen, die bis heute unvergessen sind. Nach einem kurzen Halt auf dem Hohen Meißner fuhr die Gruppe zum Hülfensberg, dem Ort, von dem aus der Hl. Bonifatius Nordhessen christianisierte. Unterwegs stieß der Konvoi auf eine gesperrte Werrabrücke. Das führte dazu, dass in Grebendorf kein Ausweg gefunden und mehrere Runden gefahren wurden. Ein bleibender Eindruck, denn die Teilnehmer nahmen es gelassen und winkten sich immer wieder fröhlich zu. Nachdem wir in Waltersdorf unser Hotel bezogen hatten, fuhren wir am nächsten Morgen zunächst nach Weimar (Stadtführung), dann zur Gedenkstätte Buchenwald, später nach Erfurt (dort Messe in der Severikirche und Stadtführung) und am letzten Tag nach Eisenach (Stadtführung) sowie abschließend zur Wartburg.

Die Reiseteilnehmer waren so begeistert, dass bereits im September eine weitere Reise unter dem Titel "Weser-Renaissance" durchgeführt wurde. Bei dieser Reise wohnte die Gruppe im Kolpinghaus (Weberhaus) in Nieheim. Die Stationen waren: Parkanlage Schloss Neuhaus, Führung im Schloss Neuhaus, Führung Kloster Corvey, Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Stadtführung Höxter, Hl. Messe in Marienmünster, Stadtführung Paderborn.

Die Pfingstreise 1998 führte dann in den Harz mit Hotel in Blankenburg. Zunächst stand eine Stadtführung in Goslar auf dem Programm, es folgte eine Führung in der dortigen Kaiserpfalz. Am nächsten Tag war eine Stadtführung in Werningerode (eindrucksvolle Fachwerkbauten!) der eine Fahrt zum Brocken (mit der Brockenbahn) folgte. Der dritte Tag war Halberstadt gewidmet, Hl. Messe in der St. Katharinenkirche, Stadtführung, Besichtigung Dom und Domschatz. Am letzten Tag war dann eine Stadtführung in Quedlinburg.

Besonders große Anforderungen an den Reiseleiter und die Gruppendisziplin erforderte die Pfingstreise 1999, die mit der Bahn nach Dresden und dort überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt wurde. In Dresden angekommen, wurde das Gepäck im Bahnhof deponiert und das Programm begann mit einer Führung in der Semperoper. Danach Hotelbezug und anschließend zurück ins Zentrum "Dresden bei Nacht", wobei für einen Teil der Gruppe ein Opernbesuch "Capriccio" vorbereitet war. Für den 2. Tag war ein Bus arrangiert, der die Gruppe zunächst nach Meißen zur Porzellanmanufaktur brachte und danach den "Spuren der Gräfin Cosel" folgte mit Führungen in der Burg Stolpen und dem Schlosspark Pillnitz. Am Sonntag besuchte die Gruppe zunächst das Pontifikalamt in der Hofkirche, das vom Opernchor festlich gestaltet wurde. Gern erinnern sich viele an die eindrucksvolle Predigt des Bischofs. Danach folgte eine Stadtführung zu Fuß mit Besichtigung des Grünen Gewölbes. Am Abend besuchte wieder ein Teil der Gruppe die Semperoper "Don Giovanni". Bevor am nächsten Tag die Rückreise angetreten wurde, konnte jeder noch einmal einen Stadtrundgang nach eigenen Wünschen unternehmen.

Pfingsten 2000 fuhr die Gruppe wieder mit Pkw. Jeweils ein Tag wurde von den Eheleuten Voss, Schroer, Menke und Lichtblau organisiert. Erstes Ziel war Nürnberg, wo zur Überraschung alle trotz langer Anreise und verschiedener Parkgelegenheiten pünktlich am Hauptmarkt eintrafen. Nach einer Stadtführung ging die Fahrt zu einem von Wolfgang Schroer empfohlenen Hotel-Restaurant nach Lengenfeld bei Velburg. Unvergesslich die schönen Abende, die wir dort verleben durften. Am folgenden Pfingstsonntag fuhr die Gruppe über Kehlheim zum Kloster Weltenburg, Teilnahme am Pontifikalamt. Danach per Schiff - Donaudurchbruch - nach Kehlheim und anschließend Fahrt durchs Altmühltal. Der nächste Tag war Regensburg vorbehalten, Stadtführung und Schlossbesichtigung. Am folgenden Tag besuchten wir noch vor der Heimfahrt das Städtchen Altdorf (Stadtführung), das ehemals ein fränkischer Königshof war.

Die Reise 2001 führte in die Lüneburger Heide. Auf der Hinfahrt besichtigten wir zuerst das Kloster Wienhausen und fuhren dann zur Stadtbesichtigung nach Celle. Wegen vielem Regen und Wind sind davon nur wenige Eindrücke haften geblieben. Die Übernachtungen im Hotel Grenadier in Munster waren in einfachen sauberen Zimmern mit eingeschränktem Frühstück. Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst in St. Michael in Munster. Danach kleine Wanderung durchs Wummetal und nachmittags Kutschfahrt durch die Heide. Wir waren wohl die einzige Gruppe in der ganzen Lüneburger Heide, die an diesem Tag eine Kutschfahrt unternahm. Bei kaltem, regnerischen und stürmischen Wetter erlebten wir die Heide, teils in Decken gehüllt und mit Schirmen bewehrt, vom Pferdewagen aus einmal so, wie sie auf Ansichtskarten nicht dargestellt ist. Trotzdem hatten wir großen Spaß, der schließlich zu einer auch uns bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten "Schwanzverwirbelung" (Regenschirm und Pferdeschwanz) führte. Trotz oder gerade wegen dieses Wetters unternahmen wir anschließend noch eine Wanderung durch das Pietzmoor. An den folgenden Tagen besuchten wir noch Lüneburg (Stadtführung und Salzmuseum) sowie Fallingbostel mit Lönsgrab und den Vogelpark in Walsrode.

Im Jahr 2002 wurde die Reise gemeinsam von Willi Menke und Hans Lichtblau organisiert und fand erstmals mit einem Bus statt. Die Fahrt mit dem Bus bot den Vorteil, dass bei Reiseantritt zunächst eine kurze Andacht gehalten wurde, während der Fahrt konnten Erläuterungen gegeben werden, und die Gemeinschaft wurde durch Gespräche und gemeinsame Lieder gefördert. Für ein besonderes Highlight bei den Busreisen sorgten die Eheleute Schroer, indem sie ein Frühstück für die ganze Besatzung vorbereiteten, das in der ersten Pause serviert wurde.

Das Ziel der Pfingstreise 2002 war die Pfalz, die Unterbringung im Achat- Hotel in Schwetzingen. Erste Station war Speyer mit Dom-Besichtigung und Stadtführung. Pfingstsonntag war Gottesdienst in Schwetzingen St. Pankratius vorgesehen, anschließend Besichtigung des Schlossparks. Nachmittags Besuch des Hambacher Schlosses und am Abend natürlich eine Weinprobe. Am Montag besuchte die Gruppe das Heimat- und Blütenfest in Rhodt und fuhr am Nachmittag mit dem Kuckucksbähnle durch das Elmsteiner Tal. Vor der Heimreise am letzten Tag fand noch eine Besichtigung Heidelbergs statt, geführter Altstadtrundgang und Schlossbesichtigung.

Es folgten weitere schöne Bus-Reisen, überwiegend von Willi Menke geführt und organisiert zusammen mit Hans Lichtblau.

2003 Straßburg und Elsass: Stadtführung Baden-Baden, Straßburg mit Stadt- und Domführung, Bootsfahrt, Stadtführung Colmar und Führung im Europaparlament.

2003 wurde eine zusätzliche 4-Tage-Reise nach Berlin unternommen. Grundlage war ein Hafermann-Programm, das wir mit einem Zusatzprogramm versahen (Besuch Reichstag, Hackesche Höfe, Potsdamer Platz usw.)

2004: Mecklenburger Seenplatte mit Quartier im Landhotel Spornitz: Schloss Ludwigslust, Schwerin (Hl. Messe in St. Martin Lankow mit Hamburger Bischof), Güstrow Stadt und Schloss, Schifffahrt auf dem Müritzsee, Wismar.

2005: Sachsen Thüringer Wald mit Grafs-Reisen: Unterkunft Radisson- Hotel Merseburg. Stadtführung Magdeburg, Merseburg, Dresden, Leipzig, Thüringer Wald.

2006: Würzburg - Bamberg mit Sauers-Reisen; Unterkunft in Nördlingen. Stadtführung Würzburg, Dinkelsbühl, Creglingen, Rothenburg, Residenz Ansbach und Bamberg.

2007: Altes Land mit Quecke-Reisen: Unterkunft im Ramada-Treff-Hotel in Stade. Fleet-Kahnfahrt und Stadtbesichtigung in Stade, Cuxhaven, Bremerhaven (Auswandererhaus), Rundfahrt Altes Land mit Museum und Obstbauernhof.

2008: Bereits 2005 war eine geplante Reise (an die Saar) wegen geringer Beteiligung abgesagt und durch die Reise nach Sachsen ersetzt worden. Zu der nun für 2008 geplanten Reise in den Spessart (Aschaffenburg, Stadtporzelten, Amorbach, Miltenberg, Mespelbrunn, Wertheim) meldeten sich wiederum zu wenig Teilnehmer. Auch der Versuch, die Reise mit Pkw durchzuführen, scheiterte, da sich nicht genügend Fahrer bereit fanden.

2009: Aufgrund der Erfahrung 2008 wurde ein neues Konzept versucht. Die Interessenten sollten sich einer Hafermann-Reise nach München mit dem Titel "Königliche Pracht" anschließen. Da auch hieran nur 10 Personen (3 Kolping-Ehepaare) teilnahmen, wurde das Reiseangebot eingestellt.

Die Pfingstreisen der Halinger Kolpingsfamilie erfreuten sich über viele Jahre großer Beliebtheit. Sie führten zu interessanten und aufregenden Zielen und hinterließen bei allen bleibende Eindrücke. Mit Freude erzählen noch heute alle Ehemaligen von den schönen Erlebnissen und der wunderbaren Gemeinschaft.

Hans Lichtblau

 

Unsere Pfingstreisen in Bildern

 

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(Bilder: Slg. Kolpingsfamilie Halingen)

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