Interview von Reinhold Wilmes mit Helga Litz:

Reinhold: Wie hat denn alles angefangen?

 

Helga: Bei einem Vorstandswochenende im Weberhaus in Nieheim kam uns eines Abends beim gemütlichen Beisammensein die Idee, einen Tanz für den Halinger Karneval einzustudieren.

Inspiriert von meinem Tunesien-Urlaub hatte ich schon eine Vorstellung, wie das in etwa auszusehen hatte.
Gesagt getan! Noch am gleichen Abend wurden einige Mitglieder der Halinger Kolpingsfamilie mobilisiert, um die ersten Schritte üben zu können.

Einige fremde Besucher des Weber-Hauses wurden auf uns aufmerksam, zumal schon einige der Umhertanzenden im Schlafanzug waren. Einer der Besucher war so fasziniert, dass er gegen die geschlossene Glastür lief!

So kam es 1992 zur Gründung des Männerballetts.

Beim Karneval 1992 wurde „Scheich war mal Haar da" aufgeführt.

Zur ersten Garde gehörten:

Christian Rudolphi, Wolfgang Schroer, Helmut Lanfermann, Ulrich Kortmann, Günter Sauer, Ingo Straßbach, Peter Nielsen, Peter Pröpper, Josef Voß, Klaus de Vries

Reinhold: Wie ich weiß, hast du ja schon vorher einige Tanzgruppen trainiert.helga

Helga: Ja insgesamt habe ich 28 Jahre lang Tanzgruppen geleitet. Zunächst natürlich hauptsächlich die Mädchengruppen der Ruhrtalbläser.

 

Reinhold: Gab es damals besondere Vorkommnisse, an die du dich noch erinnerst?

 

Helga: Ich hatte mal eine Gruppe, die als Schwarze aufgetreten sind, und die dann alle Umkleideräume beschmierten. Damals beschlossen die Verantwortlichen bestimmte Programmteile auch sonntags aufzuführen. Aber die braune Farbe war uns ausgegangen. Mit Plakafarbe und Zahnpasta sollte der Auftritt am Sonntag gerettet werden. Plötzlich bekam einer der Schwarzen einen Schüttelfrost, der nur durch sofortiges Abduschen gestoppt werden konnte.

 

Reinhold: Hat es dir immer Freude bereitet, mit dem Männerballett zu arbeiten?

 

Helga: Ich habe immer von allen Disziplin gefordert. Da ich es hier mit Männern zu tun hatte, begannen die Übungsabende meistens mit einer Flasche Bier. Wenn das dann Überhand nahm, wurde ich auch manchmal etwas ungemütlich. Da brauchte ich so manches Mal einen Schnaps!

 

Manchmal haben wir donnerstags etwas anderes einstudiert als sonntags. Manch einer, der es etwas genauer nahm, war da drüber sehr ungehalten.

 

Helga: Na ja, man kann der Kreativität doch auch mal freien Lauf lassen. Letztendlich hat doch immer alles gut funktioniert und unsere Aufführungen wurden zum Höhepunkt aller Karnevalveranstaltungen.

 

Reinhold: Gab es deiner Meinung nach einen Höhepunkt unserer Auftritte?

 

Helga: Ich denke, unsere Schlagerparade 1998 und natürlich die Sambashow 1999!

 

Reinhold: Wie kam es eigentlich, dass 1998 Thomas Grohm Co-Trainer war? Helga: Durch ein zufälliges cherGespräch mit Mechthild Richau, über eine Travestieshow, bekam ich seine Telefonnummer. Er sagte sofort zu und so wurde die Schlagerparade ins Leben gerufen.

 

Die ganze Sache war für alle Beteiligten eine der Aufwändigsten. Immerhin hatten wir einen 25minütigen Programmpunkt, der mit Thomas Grohm endete.

 

Keiner der Karnevalsbesucher konnte glauben, dass es nicht Cher sondern Thomas war.

 

Reinhold: Für die Sambashow sind wir extra nach Venlo gefahren, um dort die einheitlichen Kleider einzukaufen. Woher kamen all die anderen Kostüme?

 

sambaHelga: Ich habe im Laufe der 28 Jahre bestimmt 500 Kostüme selbst entworfen und genäht! Erst in den letzten Jahren hat mir Christiane Mittelstädt geholfen.

 

Reinhold: Im Jahr 2002 war unser letzter Auftritt mit Country Road.

 

Helga: Im letzten Jahr vor dem endgültigen Ende der Halinger Karnevalsveranstaltungen 2004 wurde die Truppe etwas müde und wir hatten für eine weitere Vorstellung nicht genügend Männer .Aber für all die anderen schönen Erinnerungen möchte ich mich an dieser Stelle bedanken.

(Bilder: Slg. Kolpingsfamilie Halingen)

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