In den Jahren von Oktober 1996 bis Dezember 2007 waren die Arbeitsgemeinschaften »Töpfern für Anfänger« und »plastisches Töpfern« für Fortgeschrittene ein ebenso unverzichtbarer Bestandteil unseres Bildungsprogrammes.

helgaIn der Töpferstube bei Helga Litz in der Rittershausstraße entdeckten jedes Jahr im Herbst mindestens 20 Teilnehmerinnen ihre künstlerische Ader. Unter ihrer Anleitung - sie ist eine wirkliche Meisterin in ihrem Fach – entstanden für Haus- und Garten, für das Frühjahr oder für die Weihnachts- und Winterzeit alle erdenklichen Gegenstände aus Ton. Für unsere Lehrmeisterin Helga war es wichtig, auch theoretisches Wissen zu vermitteln, z. Bsp. über die Beschaffenheit der verschiedenen Tonarten und der vielen unterschiedlichen Glasuren – die Trocknungszeiten der getöpferten Gegenstände, das Ausbessern der Rissstellen, die Brenndauer in den Öfen, der geeignete Arbeitsplatz, Hilfsmittel und vieles mehr.

Während der Kurse lernten wir alle erdenklichen Techniken kennen, angefangen mit der Daumentechnik, der Plattentechnik, der filigranen Technik, der Schwarzweiß- und der Schabtechnik und in den Fortgeschrittenen-Kursen das Modellieren von Tieren und Figuren. Wir erlernten das Auftragen von Glasuren, die Engobentechnik.

Spannend war für die Teilnehmerinnen jeweils der darauffolgende Kursabend. Hier erfuhren sie, ob ihre Arbeiten der letzten Woche das Brennen im Ofen ganz überstanden hatten. Diese „Anspannung" hat besonders unsere Lehrmeisterin Helga jede Woche aushalten müssen. Gerade sie litt bei jedem Gegenstand von uns Teilnehmerinnen mit, der den Schrühbrand nicht heil überstand.

Auch die Töpferkurse waren bis 2002 nach dem Erwachsenenweiterbildungsgesetz anerkannt und bedurften der Protokollierung der einzelnen Unterrichtsstunden:

Auszug aus der Bildungsabrechnung 1996:

Ablauf der Arbeitsgemeinschaft – Töpfern für Anfänger –

10 Abende von je 3 UStd., Ort: Töpferstube, Rittershausstraße 106

25.09.1996 1. Abend

An diesem Abend wurde Grundwissen wie folgt vermittelt: um mit Ton arbeiten zu können, ihn im wahrsten Sinne des Wortes „in den Griff zu bekommen" wurde den Teilnehmerinnen das Wesentlichste über die Technik des Formens, des Trocknens und des Brennens sowie der Oberflächengestaltung erklärt. Es wird sich schrittweise in die Materie eingearbeitet. Durch Experementieren,- bewusst oder spielerisch - lassen sich mit dem Material Ton seine Eigenschaften (Belastbarkeit und Grenzen) erkunden.

Praktische Durchführung: Ton schlagen und kneten, um Lufteinschüsse herauszubringen. Aus einem kleinen Tonbatzen haben die Teilnehmerinnen eine Kugelvase nur mit den Händen in der Daumentechnik geformt.

06.11.1996 6. Abend

An diesem Abend habe ich den Teilnehmerinnen die Schwarzweißtechnik beigebracht. Mit dunklem und hellen Ton haben die Teilnehmerinnen kombinierte Schalen und Gebäckteller für die Adventszeit hergestellt. Diese Artikel werden nach dem Brand klarsichtig glasiert, um die hervorgehobenen Muster zur Geltung zu bringen.

04.12.1996 9. Abend

Als Figur haben die Teilnehmerinnen unter meiner Anleitung die „drei Lesenden" (sitzend, liegend, und kniend) in abstrakter Form modelliert. Wichtig war dabei zu erfahren, dass die Biegungen des Körpers an dem Beinen und Armen in der gesamten Haltung naturgetreu nachgebildet wurden.

Dem Kursangebot für die Erwachsenen folgten Töpfernachmittage für Kinder als Kurse und später bis zum heutigen Tag noch das Ausrichten von Kindergeburtstagen in Heli's Töpferwerkstatt.

(Bild: Slg. Kolpingsfamilie Halingen)

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